Das Ziel einer naturnahen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung besteht in der Erhaltung und Verbesserung von Gesundheit, Wachstum und Stabilität des Waldes. Um die Auswirkungen von Schadstoffeinträgen, Klimaänderungen, Wildschäden und anderen waldschädigenden Faktoren zu erfassen und zu analysieren, kommen verschiedene Waldmonitoringverfahren zur Anwendung: Die Waldzustandserhebung (WZE) zur Beurteilung der Waldgesundheit auf Grundlage des Kronenzustandes im langjährigen Vergleich und die Bodenzustandserhebung (BZE) zur periodischen Erfassung des chemischen Bodenzustandes, der Betrieb und Ausbau von forstlichen Dauerbeobachtungsflächen in repräsentativen sächsischen Waldökosystemen sowie das Kontrollzaunverfahren zur Erfassung von Wildverbiss. Die über diese Monitoringverfahren erhobenen Daten werden in dem im Aufbau befindlichen Fachinformationssystem "Boden-Standort-Umwelt" erfasst und verwaltet.
Die Forstliche Umweltkontrolle im Walde erfolgt durch eine standardisierte Erhebung: einerseits durch Stichprobenverfahren auf einem festgelegten Stichprobenraster in Verbindung mit dem Level-I-Programm der Europäischen Union (Wald- und Bodenzustandserfassung); andererseits für Forstliche Dauerbeobachtungsflächen (DBF) im Rahmen der forstlichen Umweltkontrolle auf europäischer Ebene (= Level II der EU).
Raumbezug
Lage der Geodaten (in WGS84)
SW Länge/Breite | NO Länge/Breite | |
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Sachsen (14) | 11.85°/50.184° | 15.084°/51.711° |
Regionalschlüssel |
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Verweise und Downloads
Untergeordnete Objekte (7)
https://www.wald.sachsen.de/bodenzustandserhebung-6123.html
Bei der Kartierung der forstlichen Standorte werden Standortsformen, bestehend aus Lokalbodenform, dazugehörigem Wasserhaushalt sowie ggf. Reliefparametern im Gelände kartenmäßig erfasst. Hieraus werden Standortsgruppen als waldbauliche Aggregations- und Behandlungseinheiten abgeleitet. Die Erfassung und Analyse der Standortsvegetation liefert Hilfsmerkmale bei der ökologischen Bewertung der Standorte und zeigt Abweichungen von ihrem potenziellen (unbeeinflussten) Zustand auf.
Außerdem werden die mittleren forstklimatischen Verhältnisse für größere Räume beschrieben und als Makroklimaformen dargestellt.
Weitere Ergebnisse der Forstlichen Standortserkundung sind Legenden zu den Standortskarten, die Ausscheidung von Klimastufen und forstlichen Naturraumeinheiten wie Mosaikbereichen, Wuchsbezirken und Wuchsgebieten sowie deren Beschreibungen.
Die Forstliche Standortserkundung erarbeitet Grundlagen für einen ökologischen Waldbau und weitere Nutzungen, wie z. B. Waldbiotopkartierung, Karten der potenziellen natürlichen Vegetation, Waldfunktionenkartierung, Karten für naturangepassten Technikeinsatz, Waldschadensforschung, Regionalisierung von Monitoringergebnissen usw.
Eine systematisch betriebene Standortserkundung gibt es in Sachsen seit den 1950er-Jahren. Grundlage der Arbeiten war während aller Kartieretappen die jeweils gültige Standortserkundungs-Anweisung (SEA). Hierbei wurde das Verfahren kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Auch heute sind die Weiterentwicklung des Erkundungsverfahrens, die Einbeziehung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Reaktion auf aktuelle Anforderungen aus der forstlichen Praxis wichtige Aufgaben.
Die fast flächendeckend vorhandenen Standortskarten wurden digitalisiert und sind im Forstlichen Geographischen Informationssystem (FGIS) verfügbar.
Weitere Informationen zu Waldböden finden Sie unter https://www.wald.sachsen.de/waldboeden-5775.html. Informationen zum Bodenmonitoring und zur Bodenzustandserhebung finden Sie unter https://www.wald.sachsen.de/bodenmonitoring-4056.html.
Folgende Ziele werden dabei berührt:
- Erfassung quantifizierbarer Indikatoren für ökologische Nachhaltigkeit
- Analyse von Möglichkeiten der biologischen Rationalisierung
- Erarbeitung von Indikatoren zur Quantifizierung der Integration des Habitatschutzes in die Waldbewirtschaftung.
Weitere Informationen zu Naturwaldzellen finden Sie unter https://www.wald.sachsen.de/naturwaldzelle-5904.html.
- Laboruntersuchungen zur Ernährung/Belastung von Waldbeständen/Forstgehölzen sowie zur Kalkung/Düngung von Wäldern und Forstbaumschulen
- Laboruntersuchungen für Standortskartierung
- Probenahme, Betreuung Probenarchiv, Messwertverwaltung und Methodenentwicklung Standortserkundung
Diese bestehen zum Einen aus meteorologischen Freiflächenmessstationen in Waldgebieten und werden i.d.R. im Rahmen des Level II Programms der EU betrieben.
Des weiteren werden sowohl in räumlicher Nähe zu den Freiflächenmesssystemen als auch an weiteren repräsentativen Standorten in Sachsen Bestandesmesssysteme betrieben. Diese befinden sich i.d.R. in waldbaulichen Versuchen des Landesforstpräsidiums zum Waldumbau. Hier werden neben meteorologischen Größen hauptsächlich Lichtverteilungen (PAR) und Bodenfeuchte-/ Bodensaugspannungsmessungen in Waldbeständen entsprechend der waldbaulichen Versuchsvarianten durchgeführt.
Die Waldklimastationen sind als autonom und automatisch arbeitende Messsysteme ausgelegt, die über die Vernetzung einzelner Messmodule komplexe und räumlich weit verteilte Messanlagen bilden können. Die Datenübermittlung erfolgt automatisch per GSM Datenfunk. Die automatische Integration in die Datenbank erfolgt umgehend mit dem vorläufigen Status 'ungeprüft'.
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