Verweise
Datenbezüge (6)
Das Agrarmeteorologisches Messnetz wurde im Rahmen des Programms "Umweltgerechte Landwirtschaft" aufgebaut und umfasste landesweit bis 2006 insgesamt 42 Messtationen (ab 2007 Reduzierung auf 34 Stationen).
Das Messnetz dient in erster Linie als Grundlage für computergestützte Entscheidungshilfen und Prognoseverfahren bzw. -modelle im Feldbau (Halmbruch, Getreideblattläuse, Krautfäule, Kartoffelkäfer) sowie im Gartenbau (Apfelschorf, Tierische Schaderreger, Feuerbrand, Gemüsefliegen, Weinkrankheiten).
Die Ergebnisse der Prognoserechnungen werden für regionale Warndienstempfehlungen in den Informationsmedien (Internet etc.) bereitgestellt.
Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Auswertung und Interpretation von Feldversuchen,
- Beurteilung phänologischer Situationen,
- Bewertung des Schaderregerauftretens,
- Beurteilung witterungsbedingter Schäden,
- Angaben zur klimatischen Wasserbilanz,
- Bestimmung von acker- und pflanzenbaulichen Terminen.
Das Landwirtschaftliches Informationssystem Integrierter Pflanzenbau ermöglicht als Online-Beratung der Landwirtschaftskammern und Bundeländer auf Grundlage von Befallserhebungen, Wetterdaten, Prognoseergebnissen sowie den Ergebnissen der Landessortenversuche die Ableitung schlagbezogener Handlungsempfehlungen für den Landwirt.
Entscheidungshilfen für Getreide umfassen:
- Prognose der Behandlungswürdigkeit von Halmbruch in Winterweizen,
- Prognose der Bestandesentwicklung von Wintergetreide,
- Regionale Befallserhebungen zum Auftreten von Blattkrankheiten.
Entscheidungshilfen für Zuckerrüben umfassen:
- Regionale Befallserhebungen zum Auftreten von Blattkrankheiten,
- Prognose der Bekämpfungsstrategie gegen Cercospora-Blattflecken sowie des Erstauftretens.
Entscheidungshilfe für Winterraps: Prognose der Behandlungswürdigkeit von Weißstängeligkeit.
Bei Entscheidungshilfen für Kartoffeln stehen die Bekämpfung von Krautfäule und Kartoffelkäfern im Vordergrund.
Die generellen Aufgaben im Rahmen des Pflanzenschutzes umfassen Risikobewertungen und Risikomanagement, den Vollzug pflanzenschutzrechtlicher Bestimmungen (Warndienst, Genehmigungen), den Vorratsschutz sowie Anwender- und Verbraucherschutz (mit Bezug zum Pflanzenschutz).
Im Einzelnen gehören hierzu:
- Integrierte Verfahren, Warndienst, Entscheidungshilfen im Ackerbau und Gartenbau,
- Schaderregerüberwachung (Planung und Durchführung von Befallsbonituren),
- Monitoring und Aufgaben im Rahmen ZEPP / ISIP,
- Pflanzenschutzinformation,
- Agrarmeteorologie,
- Einführung, Anwendung und Validierung DV-gestützter Pflanzenschutzprognosen,
- biologischer Pflanzenschutz,
- Prüfung, Genehmigung und Anerkennung im Bereich Pflanzenschutzmittel und Pflanzenschutztechnik,
- Herbologie,
- Pflanzenschutzversuche als Grundlage für den Pflanzenschutzwarndienst und andere Aufgaben.
Die Ergebnisse der Pflanzenschutzversuche dienen als Grundlage für den Pflanzenschutzwarndienst.
Dabei werden die Pflanzenschutzversuche problemorientiert als länderübergreifende "Ringversuche" (nicht im Akkreditierungssinn) durchgeführt und statistisch ausgewertet.
Die Ergebnisse der Pflanzenschutzversuche sind Bestandteil der jährlichen Versuchsberichte des LfULG.
Die Durchführung des Pflanzenschutz-Warndienstes erfolgt vom der Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung Landwirtschaft, Referat Pflanzenschutz.
Er umfasst den Versand von Warnungen und Hinweise an Abonnenten, vorwiegend der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Praxis in Sachsen.
Dabei werden je nach Schaderregersituation ca. im 7- bis 14-tägigem Abstand Warndienstmeldungen bzw. Hinweise per Fax oder E-Mail an die Fachberatung sowie an die Betriebe versendet. Es werden Informationen zur aktuellen Schaderregersituation und zu gezielten Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen im Sinne eines integrierten umweltgerechten Pflanzenschutzes im Feld-, Garten-, Obst- und Gemüsebau sowie für den ökologischen Anbau herausgegeben.
Prognosemodelle im integrierten Pflanzenschutz dienen als Entscheidungshilfen für die Notwendigkeit bzw. optimale Terminierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im Feldbau (Halmbruch, Getreideblattläuse, Krautfäule, Kartoffelkäfer) sowie im Gartenbau (Apfelschorf, Tierische Schaderreger, Feuerbrand, Gemüsefliegen, Weinkrankheiten).
Künftig werden neue, derzeit noch in Entwicklung befindliche Entscheidungshilfen zur Verfügung stehen.
Etablierte computergestützte Entscheidungshilfen in Sachsen sind bei der schlagspezifischen Bekämpfung der Halmbruchkrankheit in Winterweizen und Winterroggen, zur Bekämpfung der Krautfäule der Kartoffel sowie die Modelle zur Bekämpfungsentscheidung bei Septoria Blattflecken und Sclerotinia im Raps.