Die Hauptaufgaben der Forschung auf dem Gebiet des Waldbaus bestehen in der wissenschaftlichen Begleitung
- des Umbaus von Nadelholzreinbeständen in naturnahe Mischwälder
- der Pflege von Waldbeständen und
- des Prozessschutzes bzw. der Prozessanalyse in Naturwaldzellen.
Für diese Aufgaben wurde in Sachsen ein standorts- und waldstrukturrepräsentative Versuchsflächennetz angelegt. Dieses dient u.a. zur
- ressourcenorientierten komplexen Analyse von Waldentwicklung (Bodenvegetation, Waldstruktur, Baumarten, Mischungen etc.) und Umweltdynamik (Mikroklima , Wasser) sowie der Ableitung von entsprechenden Wirkmechanismen bspw. über die
- Erarbeitung, Weiterentwicklung und Nutzung von Prognosesystemen zur pflanzenprozess- und waldstrukturabhängigen Abschätzung von Wasserhaushalts- u. Wachstumsdynamiken.
- Durchführung verschiedener ökophysiologischer Detailuntersuchungen (bspw. Assimilation, Transpiration, Biomassen, Reservestoffe wichtiger Baumarten/ Pflanzenarten)
- waldstrukturorientierten Monitoring der Umweltdynamiken (Meteorologie, Strahlung, Wasserhaushalt etc.) und Umweltauswirkungen (Waldschadenserhebung).
Die erforderliche Strukturierung, effektive Verfügbarkeit und Auswertung des erhobenen komplexen Datenpools wird über die Pflege und Weiterentwicklung des FIS Waldökologie, Waldverjüngung, Waldpflege erreicht.
Im Rahmen des Waldbaus werden diese Forschungsergebnisse in die forstwirtschaftliche Praxis der Forstämter überführt. Dazu gehören u.a. folgende Teilaufgaben:
- Erarbeitung von standorts- und waldstrukturabhängigen praxisorientierten waldbaulichen Bewirtschaftungsempfehlungen zum Waldumbau und zur Waldpflege
- Untersuchung von waldbaulichen Rationalisierungsmöglichkeiten (Naturverjüngungen, Pflegeextensivierungen, Einbeziehung von Sukzessionsprozessen)
- Zusammenfassung und Überführung der wissenschaftlichen Ergebnisse in Form von Merkblättern, Entwürfen zu Verfügungen und Erlassen für die forstliche Praxis
- Durchführung und Weiterentwicklung des waldbaulichen Qualitätsmanagements der Forstbetriebe
- Erarbeitung des jährlichen Waldzustandsberichts für Sachsen.
Raumbezug
Lage der Geodaten (in WGS84)
SW Länge/Breite | NO Länge/Breite | |
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Sachsen (14) | 11.85°/50.184° | 15.084°/51.711° |
Regionalschlüssel |
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Verweise und Downloads
Untergeordnete Objekte (4)
Wiederholte flächige Ausbringung (Flug-, Blasegeräte, manuell) magnesiumreicher Karbonatkalke auf den Waldboden zum Schutz des Bodens (Kompensation eingetragener und gespeicherter Säure), seiner Bestockung (Ernährung, Benadlung, Vitalität) und waldbürtiger Gewässer (Transfer von Schwermetallen und Säure)
- Einzelflächenplanung, Flächen-, Mengen-, Qualitätskontrolle durch Forstbezirke
- Fachberatung, Gesamtflächenplanung, Ausschreibung, Zuschlagserteilung durch Geschäftsleitung des SBS
b) Meliorationskalkung:
Einmalige partielle Ausbringung (Pflanzplatz, Pflanzstreifen) und Einarbeitung (Lochbohrer, Fräse, manuell) magnesiumreicher Karbonatkalke in saure, basenarme Waldböden bei Begründung einer neuen Waldgeneration aus edaphisch anspruchsvollen Baumarten (Laubhölzer, Weißtanne), um deren Aufwachsen sowie den Anflug von Sukzessions-Baumarten zu sichern bzw. zu fördern.
- Flächenplanung, Flächen-, Mengen-, Qualitätskontrolle durch Forstbezirke
- Fachberatung durch Geschäftsleitung des SBS
c) Düngung:
Ausbringung von Mineraldüngern (Mengen- und/oder Spurenelemente) zur Behebung von diagnostizierten Ernährungsdefiziten und/oder -disharmonien
- Flächenplanung, Flächen-, Mengen-, Qualitätskontrolle durch Forstbezirke
- Fachberatung durch Geschäftsleitung des SBS
Es werden Versuche bzw. Untersuchungen zur Wirkung von Bodenschutz- und Meliorationskalkungen auf Humus, Boden, Bodenwasser, Bodenvegetation, Kronen- und Ernährungszustand von Waldökosystemen durchgeführt (Meliorationskalkungen im Rahmen von Waldumbauversuchen, Bodenschutzkalkungen unter Praxisbedingungen).
-Optimierung des Waldumbaus durch Ausnutzung kleinstandörtlicher Gegebenheiten
- Analyse des aktuellen Weiserwertes der Bodenvegetationsarten im Hinblick auf die Stamm- und Zustandseigenschaften der Waldstandorte
- Struktur und Entwicklung von Verjüngungsvorräten unter dem Einfluss unterschiedlicher Umweltbedingungen (Wildausschluss, Kleinstandort, Bodenvegetation, Diasporenangebot, Konkurrenz des Oberbestandes).
Unter dem Dach der 'Waldökologie' können alle bewirtschaftungsrelevanten Arbeiten verstanden werden, die Funktionsmechanismen zur Sicherung der ökologischen Stabilität und Nachhaltigkeit der Waldökosysteme aufklären und versuchen, geeignete Bewirtschaftungsmaßnahmen abzuleiten. Sowohl Energie- und Stoffflüsse bzw. für das Waldökosystem wirksame Ressourcendynamiken (bspw. Wasser, Nährstoffe) als auch die daraus resultierende Entwicklung des Waldökosystems selbst (Dynamik Bodenvegetation, Baumwachstum, Konkurrenz, Vitalität, Schaderregerentwicklung etc.) bilden dabei die Grundlage für eine ursache- und wirkungsbezogene Ableitung von Bewirtschaftungsmaßnahmen.
Diese müssen zudem jeweils im Kontext der multifunktionalen gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald und weiteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen praxisorientiert modifiziert werden.
Um dieser komplexen Aufgabe zu bewältigen, werden jeweils bezogen auf die Standorts-, Umwelt- und Waldbestandesbedingungen (bzw. deren Dynamik) verschiedene Untersuchungen durchgeführt bspw. zur funktionalen Charakterisierung der Standorts- und Umweltbedingungen, zur Optimierung der Nährstoff- und Wasserhaushalte im Wald, zur Baumarten-, Mischungs- und kleinstandörtlichen Optimierung von Waldumbaumaßnahmen, zur Optimierung von Waldpflegemaßnahmen, zum integrierten Schaderregermanagement oder auch zur Identifikation und ökologischen Charakterisierung verschiedener Herkünfte/ regionaler Rassen wichtiger Hauptbaumarten..
- der höchsten Massen- und Wertleistung der Bestände verschiedener Baumarten auf der Grundlage der Steuerung des individuellen Massen- und Wertzuwachses (in Anlehnung an individuelle Produktionsziele)
- der Einschränkung von Leistungseinbrüchen im Zuge des Waldumbaus
- der Steuerung der Bestandessukzession zugunsten der Einwanderung von Mischbaumarten
- der Verbesserung der individuellen statischen und physiologischen Stabilität
- ganzheitlichen Durchforstungskonzepten durch Berücksichtigung ökosystemarer Prozesse und wirtschaftlicher Belange.
- Ziel 1: Mit einer ökologischen Stabilisierung der Waldbestände wird deren Fähigkeit erneuert, eine Aktivierung biotischer Schadfaktoren einzuschränken, dem Einfluss äußerer abiotischer Störfaktoren zu widerstehen bis nach erfolgter Störung die Funktionalität des Systems wieder hergestellt ist.
- Ziel 2: Schaffung der Voraussetzungen ökologischer Nachhaltigkeit auf dem räumlichen Niveau des heutigen Einzelbestandes und damit verbunden eines geringeren Produktionsrisikos.
- Ziel 3: Aufbau des notwendigen Potenzials zur biologischen Rationalisierung des Waldumbaus und der Steigerung der langfristigen betrieblichen Leistungsfähigkeit.
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Ansprechpartner
Staatsbetrieb Sachsenforst (SBS)
Bonnewitzer Straße 34
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